Spargel im Restaurant – der saisonale Hochgenuss

Eigentlich müsste man für Spargelgerichte im Restaurant gar nicht werben. Die Nachfrage ist schon hoch, bevor er frisch gestochen von deutschen Erzeugern angeboten wird. Und dann gibt es Spargel in fast jedem Restaurant.

In den ersten Wochen der Saison wäre eine Kreidetafel vor dem Haus mit dem Eingang mit den Worten „Hier auch“ schon fast Werbung genug. Fast, denn die Spargelsaison ist lang und leidet dann auch unter schwächelnder Nachfrage. Also wird der kluge Gastronom dafür sorgen, dass sein Betrieb im Wettbewerb „die Nase vorn“ hat. Und wie gelingt das?

  1. Indem attraktive Aktionsflyer, möglichst direkt in die Briefkästen der potentiellen Spargel-Gäste verteilt sowie entsprechende Banner oder Plakate am Restaurant dafür werben.
  2. Indem neben den „klassischen“ Spargel-Gerichten auch neue Varianten der Verarbeitung des edlen Gemüses angeboten werden. Originelle Rezepte gibt es zur Genüge im Internet. Und – wenn Sie zwei bis drei „Exoten“ in Ihre Spargelkarte aufnehmen, wird dies Wirkung zeigen: die Gäste werden es entweder probieren oder auch, ohne es selbst zu probieren, darüber reden.
  3. Indem Sie bei Ihren Restaurant-Gästen mit Spargel-Kompetenz „punkten“. Fügen Sie Ihrer Spargel-Karte interessante Informationen oder auch ein „Geheim“-Rezept bei und briefen Sie Ihre Restaurant-Mitarbeiter für deren Empfehlungen am Tisch. Vielleicht nehmen Sie einfach eine Anleihe bei den folgenden Informationen:

Spargel (Asparagus officinalis) schmeckt nicht nur, auch Legenden geben ihm etwas Besonderes.

Von den alten Griechen weiß man, dass sein junger Trieb zur Potenzsteigerung sehr beliebt war. Auch das Abnehmen durch Entwässern wird ihm gerne zugeschrieben. Was daran wahr ist, sei dahingestellt.

Fakt ist, dass Spargel reich an Ballaststoffen, Folsäure, Kalzium, Magnesium und Vitamin B ist. So soll er auch hilfreich gegen Verstopfung, Leber- und Gallenbeschwerden und bei der Entgiftung des Körpers sein. Und – da er zu über 95% aus Wasser besteht, ist er natürlich auch kalorienarm.

Ob deshalb oder wegen des Geschmacks – die weißen oder auch grünen Stangen sind von April bis Juni bei vielen Menschen heiß begehrt.

Übrigens sind weißer und grüner Spargel die gleiche Pflanze. Im Unterschied zu seinem weißen Gevatter sieht grüner Spargel die Sonne. Mit deren Hilfe reichert er auch mehr wertvolle Inhaltsstoffe und Vitamine an als der weiße. Damit Sie diese Inhaltsstoffe und den ganzen guten Geschmack bekommen, sollten Sie jeden  Spargel frisch, sprich aus regionalem Anbau, kaufen und frisch zubereiten.

Aus welchem Motiv auch immer – der Durchschnitts-Pro-Kopf-Verzehr in Deutschland liegt bei rund 1,5 kg, insgesamt sind das ca. 123.000 Tonnen.

Hier einmal ein Plädoyer  für den grünen Spargel, der nicht nur noch gesünder ist, sondern auch

  • einen intensiveren, nussigen Eigengeschmack hat,
  • noch vor 200 Jahren die in Europa einzig konsumierte Variante war,
  • nur im unteren Drittel geschält werden muss, also weniger Verlust hat,
  • bei Sorten wie Mini-Grünspargel oder grünem Wildspargel ganz ohne Schälen im Spargeltopf schon binnen 4 bis 8 Minuten wunderbar al dente ist,
  • vielfältiger zubereitete werden kann, zum Beispiel gebraten, gegrillt oder als Salat,
  • in saubere feuchte Tücher gehüllt, im Gemüsefach des Kühlschrankes problemlos länger als der weiße Spargel ohne Qualitätsverlust aufbewahrt werden kann.

Ob grün oder weiß, es lohnt sich, den Genuss von Spargel einmal in alternativen Zubereitungen, vielleicht auch einmal ohne ein Meer von Hollandaise oder zerlassener Butter, zu gönnen.

So, jetzt bleibt eigentlich nur noch, gute Geschäfte und auch selbst einen guten Appetit zu wünschen!

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